Auf gepackten Koffern

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Fach- und Führungskräfte in Deutschland zeigen derzeit eine äußerst hohe Bereitschaft, ihre derzeitige Stelle zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Personalberatung Michael Page.

Wer Aufsteigen möchte, muss wechseln! Das gilt auch für Projektleiter mit ihrer neu erworbenen Zertifizierung. Bequemlichkeit oder falsche Bescheidenheit sorgen oft dafür, dass so mancher den nächsten Schritt auf der Karrieretreppe versäumt. Nun liefert eine Befragung von Führungskräften und Projektleitern neue Zahlen.

Gute Gründe
In einer Studie der internationalen Personalberatung Michael Page vom Juli 2015 gaben fast 70 Prozent der Befragten an, in den nächsten zwölf Monaten ihren Job wechseln zu wollen - und das, obwohl die Mehrheit (51 %) mit der bisherigen Entwicklung ihrer Karriere mehr als zufrieden ist. Auch fühlen sich 43 % in ihrem aktuellen Job wohl, 34 % dagegen nicht. Als Hauptgrund nannten 48 % der befragten Führungskräfte den Wunsch nach neuen Herausforderungen, gefolgt von derzeitigen eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten mit 44 %. Den Wunsch nach mehr Gehalt hegten 30 % und 29 % waren mit der Unternehmenskultur unzufrieden. Dass die Wechselbereitschaft groß ist, liegt auch an der positiven Sicht der Befragten. Ganze 78 % schätzten die aktuelle Lage des Arbeitsmarkts als gut oder sehr gut ein.

Wichtige Faktoren
Bei der Wahl des Unternehmensstandortes gibt es geschlechterspezifische Unterschiede. So waren 67 % der männlichen Befragten bereit, für einen neuen Job umzuziehen, während es bei den Frauen nur 53 % waren. Auch bei den Anforderungen, welche an eine neue Position gestellt wurden, gab es Abweichungen zwischen Männern und Frauen. Frauen legten besonders viel Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre und einem guten Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten (47 %), gefolgt von der Möglichkeit flexibler Arbeitsmodelle (43 %) und der Unternehmenskultur generell (38 %). Männer achteten dagegen besonders auf die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens (44 %), an zweiter Stelle folgte der Standort beziehungsweise die Erreichbarkeit (38 %). Mit 35 % belegten die Entwicklungsmöglichkeiten den dritten Platz der wichtigsten Faktoren bei den Männern.

Bevorzugte Kanäle
Online-Jobbörsen werden bei der Arbeitssuche als erstes angesteuert: Ganze 90 % der Befragten gaben an, diesen Kanal bei Ihren Recherchen zu nutzen. Knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer nutzen Personalberatungen, dicht gefolgt von Mundpropaganda und persönlichen Beziehungen sowie Social Media-Plattformen. Als Favoriten wurden dabei die Netzwerke Xing (74 %) und LinkedIn (54%) genannt. Doch neben Suchen gibt es auch die Möglichkeit des Gefunden Werdens. Ganze 86 % der befragten Fach- und Führungskräfte wünschten sich, bei der Jobsuche von Arbeitgebern direkt kontaktiert zu werden.

Fazit
Laut einer Umfrage des Statistikportals statista hat bereits jeder dritte Deutsche in seinem Arbeitsleben ein- bis fünfmal seinen Arbeitsplatz gewechselt. Der Mut zu Veränderungen scheint also gegeben zu sein. Dies ist auch ein Signal an die Unternehmen, potentielle Kandidaten direkt anzusprechen, selbst wenn diese nicht aktiv auf Jobsuche sind. Wichtig ist nur, dass die Arbeitgeber dann auch attraktive Angebotspakete in petto haben.

 

Autor:

Christopher Zapf
Redaktion PM-Statusreport

Kontakt: Redaktion@pmstatusreport.de