Abschalten - aber richtig!

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Die Liste der zu erledigenden Aufgaben wächst und wächst, ebenso wie die Anzahl der Überstunden. Vor allem, wenn sich ein Projekt in der Durchführungsphase befindet, scheint dies fast der „Normalzustand“ zu sein. Viele Arbeitnehmer klagen darüber hinaus, dass die Arbeitsdichte generell immer höher geworden ist.

War also früher der Stress auf eine zeitlich überschaubare Phase beschränkt, d. h. irgendwann wurde wieder auf Regelbetrieb umgestellt, steht in der heutigen Multi-Projektwelt bereits das nächste Leistungshoch in einem anderen Projekt an. In der neuesten Untersuchung des DGB, die im Dezember 2014 veröffentlicht wurde, wurde eine durchschnittliche Mehrarbeit von wöchentlich 3,8 Überstunden pro Person errechnet. Besonders deutlich zeigt sich die Diskrepanz von gewünschter zu tatsächlich geleisteter Arbeit. Etwa 62 Prozent der Beschäftigten arbeiten mindestens 40 Stunden in der Woche, doch nur bei 42 Prozent dieser Arbeitnehmer ist diese Arbeitszeit auch vertraglich vereinbart. Ganze 65 Prozent der Beschäftigten wünschen sich, weniger arbeiten zu müssen. Bei all dieser Belastung ist es umso wichtiger, regelmäßig Pausen einzulegen, um den Kopf frei zu bekommen. Doch das ist gar nicht so einfach, wie der DGB berichtet. Fast ein Drittel der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen hätten nach eigenen Angaben keinerlei Möglichkeit, ihre Pausenzeiten selbst zu wählen. Hier einige Tipps für Ihren Projektalltag:

 
Pausen richtig planen
Planen Sie sowohl am Vor- als auch am Nachmittag jeweils 15 Minuten Pause ein. Lassen Sie sich Ihre Pausen auch nicht „wegnehmen“. Freuen Sie sich auf Ihre Pausen.


Pausenzeiten der anderen respektieren
Meetings in die Mittagspause zu legen, ist tabu. Vermeiden Sie es, beim Essen mit Ihren Kollegen projektrelevante Themen zu besprechen. Erzählen Sie doch lieber von Ihrem letzten Urlaub; das entspannt und bringt alle zudem auf positive Gedanken.


Physischen Abstand gewinnen

Besonders wirkungsvoll ist es, wenn Sie in der Pause den Arbeitsplatz verlassen, um auch physisch Abstand gewinnen zu können. Im besten Fall wird dies noch mit etwas Bewegung kombiniert – und sei es nur der Gang in die Büroküche zu einem Kaffee. Optimal wäre jedoch ein kurzer Spaziergang im Freien. Die Bewegung und die frische Luft regen den Kreislauf an und sorgen für einen klaren Kopf. Dies steigert zudem die Konzentration, wenn Sie wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt sind.


Psychischen Abstand gewinnen
So wichtig der körperliche Abstand ist, so wichtig ist die mentale Pause. Achten Sie darauf, in diesen Verschnaufpausen die Gedanken nicht um das aktuelle Projekt oder Arbeitspaket kreisen zu lassen. Auch nach dem Essen sorgt ein kurzer Spaziergang dafür, Geist und Körper wach zu bekommen. Wer dagegen einen körperlich anstrengenden Job hat, kann natürlich ohne Bedenken die Beine hoch legen.