Erschöpft durch Unterbrechungen?

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Forscher untersuchten die Auswirkungen von nicht selbst verschuldeten Arbeitsunterbrechungen. Die Ergebnisse sowie Tipps zur Vermeidung solcher Störungen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

In einer Untersuchung von Diplom-Psychologen der Universität Mainz wurde die Auswirkung von Arbeitsunterbrechungen auf Effektivität, Konzentration und Co untersucht. Eine Arbeitsunterbrechung lag für die Forscher vor, wenn die Arbeit durch externe Auslöser ausgesetzt und erst später wieder aufgenommen wurde. Unterbrechungen, die eine Person selbst herbeiführte, schlossen sie in ihrer Studie aus, weil sie einen anderen Charakter hatten und zum Beispiel nicht unvorhergesehen auftraten. Multitasking wurde auch überprüft und war gegeben, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeitet werden mussten.

Unterbrechungen führten zu Erschöpfung und Leistungseinbußen.
Wer häufig unterbrochen wurde, war nach Dienstschluss häufiger erschöpft und berichtete über eine geringere Arbeitsqualität. Interessanterweise konnten Ältere besser als Jüngere mit Unterbrechungen umgehen und waren am Abend weniger mitgenommen.

Auch Multitasking erschöpfte und wirkte sich negativ auf die Arbeitsqualität aus.
Wenn die untersuchten Personen verschiedene Dinge gleichzeitig tun mussten, waren sie nach Arbeitsende erschöpft und berichteten über eine geringere Arbeitsqualität. Das Alter hatte hierbei keine puffernde Wirkung, sondern verstärkte die negativen Multitasking Effekte. Ältere waren nach Paralleltätigkeiten erschöpfter als Jüngere.

Tipps gegen Unterbrechungen
Ausgehend von den Untersuchungen empfehlen die Forscher Folgendes, um Unterbrechungen und Multitasking zu reduzieren:

  • Die Arbeit im Team regelmäßig besprechen. Dadurch nimmt Multitasking ab. Besonders störende Faktoren können aufgedeckt werden.

  • Einfache Absprachen treffen. Das hilft, festzulegen, was im Falle einer Unterbrechung getan werden muss. Zum Beispiel, dass Telefonanfragen erst nach Erledigung der Hauptaufgaben getätigt werden.

  • Sich über Handlungsmöglichkeiten klar werden. Wenn man unterbrochen wird, kann man lernen, zu sehen, dass es mehrere Handlungsmöglichkeiten gibt, nicht nur die, der Unterbrechung nachzugehen.

  • Tätigkeit bis zu einem bestimmten Punkt fortführen und sich erst dann der neuen Aufgabe widmen.

  • Unterbrechungsfreie Zeiten schaffen. Im Team kann festgelegt werden, dass man in bestimmten Zeiten den Kollegen nicht stört (durch Anrufe, Emails etc.).