Gesundheit als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit

Artikel als pdf Datei herunterladen

 

Mens sana in corpore sano – Selten war diese Lebensweisheit so aktuell wie heute. Das Geschäft mit der Gesundheit boomt, denn wer etwas auf sich hält, engagiert einen Personal Trainer oder hat zumindest einen Vertrag mit dem Fitness-Studio um die Ecke. Dabei ist Gesundheit mehr als nur ein Trend, sie ist auch Mittel zur mentalen Fitness und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Projektmanager profitieren von dieser Bewegung, denn psychosoziale Risiken sind eine große Herausforderung.

Der Begriff der Fitness steht für Gesundheit, Tauglichkeit oder Tüchtigkeit und wurde lange vor allem mit dem körperlichen Zustand in Verbindung gebracht. Neben der körperlichen Gesundheit geht es auch um eine mentale Fitness. Denn diese ist gerade im leistungsorientierten Projektmanagement unerlässlich. Stetig wachsende Anforderungen und komplexer werdende Projekte erhöhen den Druck an Projektleiter und Teammitarbeiter gleichermaßen. Selbst wer mit großer Resilienz ausgestattet ist, braucht vor allem in der Projektwirtschaft Möglichkeiten diesen Druck abzubauen und gleichzeitig den Körper gesund zu halten, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Stress lass nach!
Das Verhalten von Führungskräften hat einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter. Ständiger Druck vergiftet nicht nur das Arbeitsklima, sondern führt auch zu erhöhten Erkrankungsraten und Fehltagen. Dem Projektmanager sollte die Gesundheit seiner Mitarbeiter deshalb wichtig sein, denn gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähige Mitarbeiter. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Angestellten in Watte gepackt werden müssen. Aber nach einer stressigen Projektphase sollte man die Möglichkeit zur Erholung bieten. Deshalb bieten inzwischen viele Firmen die Gelegenheit zum Betriebssport im eigenen Fitnessraum oder kooperieren mit Fitness-Studios.

Sinnorientiertes Gesundheitsmanagement
Ein gutes Gesundheitsmanagement sehen Experten heutzutage als zentralen Baustein für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens an. Emotionale Bindung, Vertrauen in Kollegen und Führungskräfte, Loyalität und Wertschätzung sowie zwischenmenschliche Beziehungen halten die Menschen gesund und somit leistungsfähig. Funktionierendes Gesundheitsmanagement kann durch „gesunde Führungsstile“ körperliche und psychische Beschwerden minimieren oder sogar ganz beseitigen. Dazu gehören beispielsweise die Vermittlung von Sicherheit und Wertschätzung, das Schaffen von Handlungsspielräumen und das rechte Maß an Belastung. Ein zentraler Punkt ist dabei, weniger Druck aufzubauen, sondern dagegen einen Sog zu erzeugen. Intrinsische Motivation ist hier das Stichwort. Die Mitarbeiter müssen wissen, welchen Nutzen sie persönlich aus der Aufgabe ziehen. Dafür muss der Projektmanager den inneren Antrieb der Angestellten kennen. So kann er auch die Welt des Mitarbeiters mit den Werten des Unternehmens verbinden. Somit werden Ziele geschaffen, die es in den Augen der Teammitglieder wert sind zu verfolgen.

Business-Salutogenese
Eng damit verknüpft ist das Schlagwort „Salutogenese“. Diese befasst sich mit den Faktoren und Wechselwirkungen, die zur persönlichen Gesundheit beitragen und diese erhalten. Hierbei wird „Gesundheit“ nicht als Zustand, sondern als Prozess angesehen. Für die Arbeitswelt hat sich hieraus die „Business Salutogenese“ entwickelt. Dieses Konzept konzentriert sich auf dynamischen Wechselwirkungen, die zur Entstehung und Erhaltung von gesunden Organisationen, Teams und Individuen führen. Auf dieser Basis sollen Produktivität und Kreativität von Menschen und Organisationen wiederhergestellt werden.
In der Business-Salutogenese bildet die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern die Basis. So sollen gerade in Change-Prozessen Störfaktoren leichter beseitigt werden können. Gleichzeitig sollen auf diese Weise Loyalität und Motivation der Mitarbeiter langfristig gesichert werden. Durch Kommunikation von Zielvorgaben in Feedbackgesprächen wird dies sichergestellt. Der Projektleiter muss lernen, das „dynamische System“ Mensch mit dem immer dynamischer werdenden System Unternehmen in Einklang zu bringen. Als Ergebnis führ die Business-Salutogenese zu gesteigerter Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter und zu höherer Wirtschaftlichkeit und Produktivität des Unternehmens.

 

Autor:

Clarissa Beck
Redakteurin - dynamis Personalmanagement & Projektmanagement GmbH, Augsburg

Kontakt: Bildungsberatung@dynamis-web.com