Die Mischung macht's

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Frau und Männer in Anzügen

Welche Probleme entstehen, wenn Frauen und Männer in Teams arbeiten? Wodurch entstehen diese und wie lassen sie sich lösen?

 

Vorteil gemischter Teams

Dass Gruppen meist bessere Arbeit leisten als Einzelpersonen, sollte an dieser Stelle niemanden überraschen. Jedoch zeigte eine Untersuchung zudem, dass mit dem Anteil der Frauen im Team auch die kollektive Denkleistung stieg. Ausschlaggebend hierfür sei das soziale Einfühlungsvermögen der Gruppenmitglieder. Durch die Fähigkeit, die Emotionen der anderen richtig zu deuten und darauf einzugehen, erhöhe sich die gesamte Produktivität. Da Frauen meist mehr Empathie besitzen als Männer, sorgen sie damit für bessere Ergebnisse. Damit ist die soziale Kompetenz in dieser Hinsicht sogar wichtiger als pure Intelligenz. Die Untersuchung kam nämlich auch zu dem Schluss, dass es schädlich sei, wenn eine Diskussion von einer einzelnen, wenn auch intelligenten, Person dominiert würde.

Wodurch entstehen Probleme?

Es klingt wie ein Klischee, doch in der Tat gehen viele Verhaltensmuster noch immer auf unsere Vorfahren aus der Zeit zurück, in der die Männer auf die Jagd gingen und Frauen für die soziale Harmonie und die Aufzucht der Nachkommen zuständig waren. Effizientes Handeln während der Jagd funktionierte nur mit schnellen und knappen Verständigungen der Männer - dies ist noch immer bei den meisten verankerst, selbst wenn sich die Gesellschaft deutlich weiterentwickelt und die Rollenverteilung lange nicht mehr so einseitig ist wie damals.

Dennoch ziehen es die meisten Männer vor, eine Situation kurz und klar darzustellen, während viele Frauen zusätzlich Vor- und Nachteile gewisser Möglichkeiten präsentieren. Dies empfinden viele Männer als unnötig oder gar ineffizient. Umgekehrt erhalten Frauen oft den Eindruck, die Direktheit ihrer männlichen Kollegen sei vorschnell und unüberlegt. Diese Missverständnisse können schnell zu Problemen innerhalb des Teams führen.

Ein weiterer Punkt ist zudem die generelle Bereitschaft, in Teams zu arbeiten. Die ist nämlich bei Frauen meist deutlich höher als bei Männern, welche eher die Rolle des Einzelkämpfers bevorzugen. Dieses Ergebnis präsentierte eine Studie von Verhaltensökonomen der Universität Lyon. Um die männlichen Teilnehmer der Untersuchung zu Teamarbeit zu bewegen, musste der materielle Anreiz größer sein als bei der Einzelarbeit. Frauen hingegen legten im Durchschnitt mehr Wert auf soziale Aspekte, wodurch Gruppenarbeit bei diesen automatisch höher im Kurs stand.

Wie lassen sich diese Probleme umgehen?

Wenn man sich die Problem-Ursache bewusst macht, ist das bereits der erste Schritt. Trivial ausgedrückt: Männer bevorzugen knappe und klare Ansagen. Dies bedeutet für Frauen, ihre Anliegen nicht durch eine höfliche Frage voller Konjunktive zu verpacken, sondern deutlich ausdrücken, was sie von den anderen erwarten. Umgekehrt dürfen sich Männer nicht zu sehr auf ihr oft selektives Gehör verlassen. Stattdessen ist es wichtig, auch zwischen den Zeilen zu lesen bzw. zu hören.

Fazit

Gewisse Probleme im Umgang miteinander sind nie auszuschließen - Projektteams stellen hierbei keine Ausnahme. Allerdings wäre zu große Homogenität im Team sogar schädlich. Erfolgsversprechende Eigenschaften von Teams ließen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die einzelnen Teammitglieder weisen eine hohe soziale Kompetenz auf.
  • Die Verantwortung und Beteiligung der Mitglieder sind gleichmäßig verteilt.
  • Ein Überschuss an Frauen ist besser als ein Überschuss an Männern (wegen Punkt 1).