Karriere als Projektleiter machen: Das lernen wir von Donald Trump!
05.05.2017: Donald Trump behauptet, seine ersten 100 Tage im Amt seien die besten gewesen, die je ein amerikanischer Präsident hatte. Seine Kritiker dagegen sagen: Er beleidigt, lügt, und dreht sich die Wahrheiten so hin, wie er sie gerne hätte. Warum ist jemand auf diese Weise erfolgreich? Professor Pfeffer analysiert: Erfolgreiche Manager und Politiker sind hinterhältig und rücksichtslos - also das genaue Gegenteil von dem, was so viele Führungsexperten raten. Was lässt sich daraus für die eigene Karriereentwicklung als Projektleiter ableiten?
Erfolgreiche Führungskräfte kümmern sich stark um sich selbst. Sie machen viel Eigenwerbung, sind nicht bescheiden und schrecken auch vor Lügen nicht zurück. Professor Jeffrey Pfeffer von der Stanford Universität behauptet daher in einem Interview mit Spiegel Online (17.10.2016): „Wer erfolgreich sein will, darf nicht bescheiden sein, sondern muss möglichst viel Eigenwerbung machen. Und Lügen sind nicht nur allgegenwärtig, sondern auch sehr effektiv“. Moralische Integrität, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit sind dagegen Werte, die nicht beim Forcieren der eigenen Karriere helfen.
„Alternative Fakten“
Viele Manager beherrschen zudem das Prinzip der Selbsttäuschung. Sie schaffen sich eine eigene Realität, an die sie glauben. Die Selbsttäuschung hat einen hervorstechenden positiven Effekt für Führungskräfte: Wer sich selbst täuschen kann, glaubt an sich und seine Wahrheiten und kann dann auch andere von dieser Wahrheit überzeugen. Diese Methode hat Donald Trump geradezu perfektioniert. Der Ausdruck der „alternativen Fakten“ seiner Beraterin Kellyanne Conway hat bereits Kultstatus erreicht.
Karriere-Coaches raten (AZ 22.04.2017): Wer nett ist, wird als Ja-Sager wahrgenommen. Wer will schon den Ruf haben, kein eigenes Standing zu haben. So bekommt man für seine Mühen keine Anerkennung, bleibt unsichtbar und gilt bestenfalls als „fleißige Arbeiterbiene“. Die Ansicht, dass harte Arbeit und Engagement letztlich belohnt werden, stimmt leider nicht. Folglich ist eine solche Einstellung nicht karrierefördernd.
Was bedeutet das im Blick auf das Verständnis eines Projektleiters als Führungskraft? Über Trumps Herangehensweise kann man trefflich streiten, doch gleichzeitig kann man von ihm eine Menge lernen:
Fünf Tipps für Ihre Karriere
1. Zeugnisse und Belege sammeln: Nicht erfolgreiches Projektmanagement zählt, sondern Zertifikate, Projektelisten, Zeugnisse etc. Sammeln Sie alle positiven Aussagen über sich und Ihre Arbeit. Halten Sie diese Belege am besten schriftlich fest, damit sie diese jederzeit einsetzen können.
2. Sie haben das Projekt zum Erfolg gebracht: Sehen Sie immer Ihr eigenes Handeln als entscheidend für den Projekterfolg. Wenn Sie nicht die Projektleitung übernommen hätten, was wäre aus dem Projekt geworden? Ohne Sie wäre das Projekt auf jeden Fall schief gegangen. Führen Sie den Projekterfolg auf ihr absolutes Erfolgsstreben zurück. Legen Sie sich einige wenige, aber aussagekräftige Beispiele zurecht, mit denen sie andere Personen schnell und plausibel davon überzeugen können.
3. Zeigen Sie auf andere: Decken Sie die Fehler und Defizite der anderen auf! Kontrastieren Sie deren Erfolgslosigkeit mit Ihrem eigenen Erfolgshandeln. Sie sind die richtige Person für den Job – und niemand anderes. Im Projektmanagement gibt es viele Zweifler, Zögerer, Verhinderer. Zeigen Sie, dass ein solches Verhalten unproduktiv ist und dass solche Leute nicht ins Projekt gehören. Es braucht Erfolgswillen, den viele nicht haben. Es nutzt niemand, wenn Sie diese Personen schützen oder deren Versagen verschweigen.
4. Bleiben Sie flexibel: Was wahr ist, hängt immer von der momentanen Situation ab. Was heute wahr ist, kann morgen falsch sein und was heute falsch ist, kann morgen richtig sein. Projektmanager sind Dynamiker und keine Dogmatiker. Projekte sind im Fluss und darauf muss man sich einstellen.
5. Was nutzt es, wenn nur Sie wissen, dass Sie gut sind? Warten Sie nicht darauf, dass andere über Sie positiv berichten, sondern nehmen Sie es selbst in die Hand. Die neuen Medien mit den sozialen Netzwerken sind dazu hervorragend geeignet!
Autor:
Mark Reuter
ATP der GPM
PM auf Zeit
Geschäftsführer der dynamis GmbH
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